An dem Gehalt im Praktikum scheiden sich die Geister: Sollten Praktikanten überhaupt etwas verdienen? Und wenn ja – wie viel?
Ein Praktikum ist für viele Studenten und Absolventen der ideale Einstieg in das Berufsleben. Es bietet die Möglichkeit, erste praktische Erfahrungen in einem Unternehmen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. Doch oft stellt sich die Frage nach der Vergütung. Unter welchen Voraussetzungen bekommst Du im Praktikum Gehalt? Und wie hoch fällt die Vergütung aus?
Praktikum Gehalt – keine gesetzliche Mindestvergütung
Grundsätzlich gibt es in Deutschland kein gesetzlich festgelegtes Mindestgehalt für Praktikanten. Das liegt daran, dass Praktikanten Unternehmen in der Regel nicht entlasten, sondern sie noch zusätzliche Zeit und Arbeit kosten. Der Praktikant wird so gesehen mit Erfahrung entlohnt und nicht mit Geld.
Die Höhe der Vergütung hängt also in erster Linie vom Arbeitgeber ab: Einige Unternehmen zahlen ihren Praktikanten gar kein Gehalt, andere bieten eine angemessene Vergütung an. Das Gehalt für ein Praktikum kann dabei je nach Branche, Aufgabenbereich und Region variieren.

Wann kannst Du beim Praktikum mit Gehalt rechnen?
In der Regel gilt: Je länger das Praktikum dauert und je mehr Verantwortung der Praktikant übernimmt, desto eher wird er vergütet. Auch die Branche spielt eine wichtige Rolle. In manchen Berufszweigen ist ein Gehalt im Praktikum eher unüblich, während sie andernorts durchaus zur Norm geworden ist. In der IT-Branche oder im Bankwesen beispielsweise sind die Gehälter für Praktikanten oft höher als in anderen Branchen. Dort kann das Gehalt für ein Praktikum auch schnell einmal bei 1.500 Euro pro Monat oder mehr liegen.
In anderen Branchen wie dem Journalismus, der Werbung oder der Kulturbranche hingegen sind Praktika oft schlecht oder gar nicht vergütet. Hier kann es vorkommen, dass Praktikanten für ihre Arbeit nur ein Taschengeld oder eine Aufwandsentschädigung erhalten.
Neben der Branche spielt auch die Region eine Rolle. In Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München sind die Lebenshaltungskosten höher, entsprechend höher ist hier auch das Gehalt für ein Praktikum. In ländlichen Gebieten hingegen sind die Gehälter oft niedriger oder entfallen ganz.
Wie kannst Du Deine Chance auf ein Gehalt im Praktikum steigern?
Ein Praktikum kann Deinen Lebenslauf aufbessern und Dir erste Eindrücke liefern. Gleichzeitig musst Du in dieser Zeit auch von etwas leben. Machst Du Dein Praktikum in einer großen Stadt, in der die Lebenshaltungskosten hoch sind, gestaltet sich die Finanzierung umso schwieriger. Die folgenden Tipps helfen Dir dabei, ein bezahltes Praktikum zu finden.
- Suche konkret nach einem Praktikum mit Gehalt. Viele Unternehmen schreiben in ihren Stellenanzeigen konkret, dass sie Praktikanten eine Vergütung zahlen und wie hoch sie ausfällt. Beschränkst Du Deine Bewerbungen auf ausdrücklich bezahlte Praktikumsplätze, sparst Du Dir viel Zeit und Enttäuschung.
- Verhandele nach. Weist Dein Traum-Praktikum kein Gehalt aus, heißt das nicht, dass Du definitiv leer ausgehen musst. Es lohnt sich, bei Bewerbungsgesprächen oder in späteren Gesprächen mit dem Arbeitgeber das Thema Gehalt anzusprechen. Du kannst zum Beispiel mit Deinen Lebenshaltungskosten argumentieren und erklären, dass Du Dein Praktikum in irgendeiner Weise finanzieren musst. Zeige auch konkret auf, inwiefern Du das Unternehmen unterstützt und einen geldwerten Mehrwert bietest, der entlohnt werden sollte. Bleibe dabei jedoch realistisch und stelle nicht zu hohe Forderungen. Eine angemessene Vergütung ist schließlich nicht der Hauptgrund für Dein Praktikum. Stattdessen sollte Dein Ziel sein, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen.